Unsere heimische Natur und ihr Artenreichtum des 18. Jahrhunderts, der die Zielvorstellung der heutigen für Natur- und Artenschutzmaßnahmen darstellt, entstand durch eine kleinräumige, aus heutiger Sicht ungeordneten Nutzung der Flächen. Die durch verschiedene Nutzung durch uns, – den Menschen – gestaltete, sogenannte Kulturlandschaft, war ein Eldorado für viele mittlerweile gefährdete Arten – bot ihnen einen optimalen Lebensraum und ausreichend Nahrung. Es ist noch nicht lange her, da gab es noch offene Misthaufen in jedem Ort; Weidevieh und die Dreifelderwirtschaft mit einem Brachejahr als klassische Wirtschaftsform; Auen wurden durch Überschwemmungen mit Nährstoffen versorgt.

Die Urbanisierung in Form der Eindeichung von Flüssen und das Abschneiden der Auen, die intensive Nutzung der Flächen, die Einführung von Mineral- und Stickstoffdünger, der Einsatz von Pestiziden sowie die Verinselung und Isolation von wertvollen Biotopen etc., hat die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft stark reduziert. Die Verfügbarkeit von Nährstoffen in Form von Düngern und der damit einhergehende Nährstoffeintrag über die Luft von rund 40 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr in Deutschland, ist eine weitere Ursache für sich verändernde Biotopstrukturen und den Verlust von Artenvielfalt.

Doch viele Arten sind anpassungsfähig. So haben einige gefährdete Amphibienarten, die ihren ehemaligen Lebensraum in Auen hatten, ihre Hauptvorkommen heute in Abbaustätten – ihrem sogenannten Sekundärlebensraum. Neben Amphibien profitieren auch andere Tier- und Pflanzenarten von der Standortvielfalt mit unterschiedlichen Nutzungsintensitäten während der Rohstoffgewinnung.
Darüber hinaus bestehen Abbaustätten oft bereits seit über 50 oder sogar 100 Jahren dynamische Lebensräume, in denen sich in dieser Zeit eine eigene Flora und Fauna entwickelt hat. Diese Flächen sind meist durch nährstoffarme Rohböden gekennzeichnet und noch nie gedüngt worden. Durch ein gezieltes Biotopmanagement können wertvolle Lebensräume für seltene Arten geschaffen bereitgestellt werden, die einen wichtigen Beitrag für Nachhaltigkeit im Bestand der Arten und zusätzlich einen Beitrag zum Biotopverbund leisten. Durch gezielte Natur- und Artenschutzmaßnahmen in Abbaustätten kann bereits während des Rohstoffabbaus der Natur etwas zurückgegeben werden.
Die patroVIT Ökologische Betriebsbegleitung GmbH hat sich zur Aufgabe gemacht, die Potentiale, die für den Natur-, Arten- und Umweltschutz in Trocken- und Nassabgrabungen bestehen, weiter auszuschöpfen. Hierzu wird das Arteninventar erfasst, abbaubegleitend durch geeignete Maßnahmen gefördert und gemonitort sowie Betriebsabläufe optimiert. Wir begleiten Ihren aktiven Abbau sowie Ausgleichsmaßnahmen und leisten einen Beitrag zu einem standortgerechten Rekultivierungs- oder Renaturierungskonzept. Darüber hinaus steht die patroVIT GmbH für Ihre Maßnahmen im Amphibienschutz zur Verfügung.

Verwendete und weiterführende Literatur:

  • Gatter, W. (2000): Vogelzug und Vogelbestände in Mitteleuropa. 30 Jahre Beobachtung des Tagzugs am Randecker Maar. AULA-Verlag, Wiebelsheim.
  • Kunz, W. (2017): Artenschutz durch Habitatmanagement. Der Mythos von der unberührten Natur. Wiley-VCH, Weinheim.
  • Tränkle, U. & T. Beißwenger (1999): Naturschutz in Steinbrüchen. Naturschutzwert, Sukzession, Management. Umweltberatung im ISTE, Band 1, Ostfildern.
  • Zerbe, S. & G. Wiegleb (Hrsg., 2009): Renaturierung von Ökosystemen in Mitteleuropa. Spektrum akademischer Verlag, Heidelberg.

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